Gedankenschleuder (11.04.2022)

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11.04.2022

Es ist viel passiert. Und nichts. Wir vermuten eine Erkenntnis im Allgemeinbereich. Aber Vermutungen bringen bekanntlich nicht viel. Die Impfpflicht wurde abgelehnt. Es war seltsam und ich hätte es eigentlich überhaupt nicht erwartet. So gibt es tatsächlich noch Menschen im Parlament, die sich ihrer Vernunft bedienen, als sich ausschließlich auf Zuwendungen zu verlassen. Mein Gesundheitsminister ist schwer angeschlagen. Aber jeder weiß, ein verletzter Löwe ist am gefährlichsten. Er wird wieder kommen. Eine Pharma stellt man nicht mal so eben vom Platz. Die kommen wieder. Leichter ist kein Geld zu verdienen, denn mit staatlicher Verordnung und Stütze. Aber das steht in den Sternen. Und die denken sich ihren Teil. Schon lange nicht mehr. Wir verblöden nicht vollständig. Es ist jeden Tag ein bisschen. Und das muss genügen. Wird genügen. Hat genügt. Wenn man den Aufstieg meines Gesundheitsministers betrachtet, ist es fast ein Wunder. Ja, es grenzt an Wunder. Die Masse Mensch betrachtet das Wunder und denkt nichts dabei. Das ist kein Leiden. Es passiert einfach so. Wir machen uns da kaum etwas vor. Und das kann man spüren. Wird man spüren. Die Wirtschaft lacht uns aus. Und wir glauben, das müsste so sein. Sollte so sein. Aber es wird so sein und die meisten werden es nicht überstehen. Andererseits, wenn man einmal so richtig fertig gemacht wurde, kann es kippen. Es ist bei der Treue der Deutschen zu ihren Peinigern nicht zu erwarten, aber es könnte tatsächlich passieren. Wir machen Sanktionen und liefern Waffen. Besser geht es nicht, um vieles an die Wand zu fahren. Wo einst Pazifisten hausten, nisten heute Lobbyisten und Drangsaleure. Ja, das Wort gibt es nicht. Aber das spielt keine wirkliche Rolle. Denn die Sprache, insbesondere die Deutsche Sprache, so wie sie vergewaltigt wird, der ist es egal. Sie weint heimlich. Und der gute Mensch von Woauchimmer lacht heimlich. Wo wäre das nicht so. Im Allgemeinen und vor allem im Besonderen kann es schon einmal zu Reibereien kommen. Da muss man sich nichts bei denken. Kann man sich nichts bei denken. Denn die Denkstrukturen sind vernebelt. Sind mit Panzer überrollt und zerschossen worden. Gebührenpflichtig. Eine Gebühr, die so unverschämt ist, dass es an ein Wunder grenzt, dass der Deutsche das mit sich machen lässt. Andererseits ist es eine ziemlich geniale Angelegenheit. Wir lassen das Volk für ihre eigene Verblendung auch noch bezahlen. Wir lenken sie, wohin wir wollen und kassieren noch dafür. Was kann es Besseres geben als das. Ja, das wissen wir. Und stolz marschiert das Vaterland in die Kriege dieser Welt. Überall wird verteidigt, bereinigt und aufgeräumt. Und nur, weil wir lange nicht mehr mitspielen durften, wir haben nichts verlernt. Das steckt tief drin. Ist niemals gänzlich auszulöschen. Wir haben zwei Jahre gelernt. Sind bestens ausgebildet und stehen voll und ganz zur Verfügung. Ist das nicht herrlich. Das wirft ein ganz anderes Licht auf unser Volk. Und ich als Unreiner bleibe außen vor. Stehe trotz erstmaliger Ablehnung der Impfpflicht noch ziemlich allein und einsam da. Es sind nur knapp ein paar Millionen. Und um meine Arbeit muss ich immer noch bangen. Denn eine Impfpflicht gibt es ja noch. Und das wird lustig. Ich lache schon den ganzen Tag über. Stehe kurz vor dem Weinen aus Freude. Oder wie das damals hieß. Wir lassen uns die Seele vergolden. Wie Midas einst. Und dann sieht sie wunderschön aus. Ist aber nicht mehr zu gebrauchen. Wozu auch. Alles ist, wie es sein soll. Und es läuft großartig. Mein Minister und der, an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann, machen das schon. Darauf kann man sich verlassen. Und der Rest, der dagegen gestimmt hat, wird noch überzeugt. Man wird die Fakten vergessen und die Gelder erhöhen. Dann läuft es. Das war schon im alten Rom so. Es hat sich bewährt. Und warum eine bewährte Methode verändern. Never change a running system. So oder so ähnlich heißt es doch. Und das ist wunderbar. Das ist herrlich. So soll es sein. So wird es laufen. Und der brave Deutsche hinterher. Er rennt und brüllt und wütet. Aber das ist schon in Ordnung. Das kann man getrost vernachlässigen. Das war immer schon so. Und so wird es bleiben. Allerdings könnten die Unreinen, so wie ich einer bin, möglicherweise mehr werden. Sie könnten einen Zuwachs an Stimmen bekommen. So, als wäre das ganze ein Videospiel. Das wird natürlich mit einberechnet. Aber zur Not haben wir ja noch den Krieg. Ein Krieg, der uns im Grunde nichts angeht. Den wir aber dankend annehmen. Weil, wir hatten ja so lange keinen mehr. Unser letzter ist schon so lange her, dass wir darüber nur noch aus den Geschichtsbüchern wissen. Und das darf nicht sein. Nicht mit diesen ganzen Umständen. 20 Minuten vorbei. Gott sei Dank!

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

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