Gedankenschleuder (12.03.2022)

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12.03.2022

Ein weißer und ein schwarzer, kleingeschrieben, gehen durch den Zoo. Und schauen. Schau, ein Weißbär. Schau ein Schwarzbär. Und ich weiß nicht mehr, ob das politisch korrekt ist. Das kann man auch heute nicht mehr wissen. Sie haben die Sprache mit Säure verätzt und unter Strom gestellt. Wenn jetzt der schwarze, kleingeschrieben dem weißen, kleingeschrieben, ein Zigeunerschnitzel spendiert. Und der weiße als Dessert einen Negerkuss springen lässt, steht die Welt in Flammen. Man bekommt gleich einen Stromschlag. Direkt ins Gehirn und dann sickert die Säure nach. Ja, das ist Doppelplus ungut. Sie haben ihren Orwell gelesen. Und zwar den Echten. Aber das nur am Rande. Wir fallen alle darauf rein. Politisch korrekt. Die Einzigen, die das einen Scheiß interessiert, sind die Politiker selbst. Da kannste mit falschen Lebensläufen und abgeschriebenen Büchern cum ex Minister oder sogar Kanzler werden. Es ist eine wunderbare Zeit für Politiker. Die Allmachtsfantasien haben. Das zahlt sich aus. Der kleine Junge, den man beim Abschreiben erwischt, kriegt eine 6. Der Politiker einen Orden, wenn er es schlau anstellt. Oder einfach vergisst. Wie gesagt, für allmächtige ist es eine herrliche Zeit. Darüber hinaus läuft es auch super. Die Welt dreht sich noch immer. Könnte man meinen. Aber in Wirklichkeit steht sie seit tausenden von Jahren still. Isst Zigeunerschnitzel mit Negerküssen. Man hat vergessen, dass in den USA der erste schwarze Student mit Polizeischutz studieren musste. Wegen der netten Kommilitonen und Dozenten. Bestimmt auch die Sekretärinnen. Man kann es heute nicht mehr wissen. Aber das ist ja schon lange vergessen und verziehen. Das Gedächtnis für solche Dinge funktioniert nicht mehr so gut. Aber das hat sich nicht großartig geändert. Und nur, weil die weißen Kutten heute Regenbogen tragen, ist letztendlich alles beim Alten geblieben. Nur die Entrüstung hat sich erhärtet. Und die Rüstung selbst wird mit einem Haufen Kohle aufgemotzt. Milliarden. Wobei man Gesundheitssystem und Schulen, Obdachlose und Harzter weiterhin an der kurzen Leine hält. Die bringen ja nicht wirklich etwas ein. Und das ist eben Pech. Da braucht es keine Milliarden. Waffen ist der neue Gott. Und der Alte. Groß geschrieben. Und auseinander. Was solls. Wir vergessen sowieso. Und die Stromstöße in unseren sauber geputzten Gehirnen sorgen schon für den Rest. Eine wirklich wunderbare Zeit. Wir machen Krieg und alle sind zufrieden. Der einzige Knackpunkt schläft. Und der Hass, den man in die Menschen pumpt, zahlt sich aus. Wird sich immer auszahlen. Für Waffenhändler, was für ein lustiger Beruf, wird es immer gut laufen. Schaue mal an. Ich muß lachen. Wir haben die Welt nur geliehen. Das hätte man nicht wissen dürfen. Aber es ist ja nicht weiter von Belang. Die Phrasen ploppen einfach so heraus. Blah, blah, und bloh, bloh. Das kann man so nicht sagen. Aha, dann so, so, so und ein dreifaches oho. Dann geht alles. Cum ex. Mitten aus dem Leben. Der kleine Mann überfällt eine Bank, um sich das Fluchtauto leisten zu können. Ist das nicht wunderbar. Aber es wird noch viel besser kommen. Sie werden wieder lernen, was Hunger heiß. Sie werden wieder lernen, ohne Strom auszukommen. Und das nicht nur für eine Minute. Keine Handys mehr laden. Keinen Kaffee kochen. Wenn es Kaffee dann noch geben wird. Der Deutsche wird schon auf den Winter eingeschworen. Du musst als Deutscher auch mal frieren können. Alles für den Frieden. Und wenn dir dann die Wohnungen weggebombt, oder von den Banken eingesackt werden, dann bist du richtig. Dann kannst du dir vielleicht sogar ein Zigeunerschnitzel und einen Negerkuss bestellen. Auch wenn du kein Geld mehr hast, um das zu bezahlen. Vielleicht hast du ja auch schon dein Leben verloren, weil du lieber aus dem noch nicht weggebomten Fenster gesprungen bist. So in weiser Voraussicht. Auf die man ja alles gründen kann. Impfpflicht und TV-Gebühren. Alles für den Frieden. Alles für Corona. Wie gesagt, es ist eine herrliche Zeit für Allmachtsfantasien. Ob sie allerdings lange halten, weiß man nicht. Und 12 oder 40 Jahre sind ja auch nicht wirklich lang. 20 Minuten vorbei. Gott sei Dank.

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

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