Gedankenschleuder (05.03.2022)

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05.03.2022

Es gibt nur noch schwarz-weiß. Die Grautöne wurden zugeschissen. Mit tiefschwarzen Kot. Das macht die Welt natürlich um ein Vielfaches einfacher. Und leichter. Und einige Kilo leichter. Die schwarz-weißen Welten sind dazu bestimmt, unbestimmt in sich zu verschwimmen. Es gab Millionen von Toten. Das könnte eine mögliche Ursache für die Gewichtsreduktion gewesen sein. Aber im Heutigen schwarz-weiß fällt das nicht weiter auf. Es verschleiert sich durchgehend und im Verborgenen. Das muss natürlich nichts heißen. Die ersten Sprachverwirrungen begannen mit der neuen Rechtschreibreform. Das war natürlich ein genialer Schachzug. Diejenigen, die sich auskannten, verzweifelten an allem. Und die anderen, denen war es egal. Einen solchen Schwachsinn muss man gut überlegen. So etwas kommt nicht von ungefähr. Oder ungefährinn, wie es heute heißen würde, wenn ich nicht vorher das Kotzen bekäme. Daher fliegt der Scheiß bei mir raus. Aber die ganzen Toten, die heute in den Straßen verbluten, sterben an Corona. Millionenfach. Jeden Morgen steige ich auf meinem Weg zur Arbeit über so viele Leichen, von denen ich nachts gar nicht mehr träumen kann. Es ist unvorstellbar. Aber zum Glück gibt es Spritzen dagegen. Wobei, die Straßen sind ohnehin verstopft. Mehr als die Hälfte des Volkes ist auf der Strecke geblieben und verfault auf irgendwelchen Wegen. Das ist natürlich schlimm. Aber es kommt im Leben immer so, wie es kommen muss. Selbst ohne das im Nachhinein. Das ist ganz natürlich. Schon unsere Viehzucht ist der Masse geschuldet. Aber damit ist jetzt Schluss. Denn die meisten Menschen sind tot. Und der Rest frist alles, was ihm in die Hände fällt. Da braucht es kein Fünfgängemenü. Selbst der Deutsche ist bescheiden geworden. Freut sich, wenn die Fenster in seinen Häusern nicht eingeschlagen sind. Das zieht sonst im Winter. Das Gute daran ist, wir können auch mit den Toten heizen. Das spart Geld. Und die wirklich Wichtigen sitzen ganz woanders. Tief in irgendwelchen Kellern und saufen Sekt und Champagner. Ein Hoch auf die Übergeordneten. Sie sind unsere Rettung. Sie sagen uns, wie das alles einzuordnen ist. Das ist fantastisch. Da haben wir eine Richtung. Ohne die geht es bei den Deutschen nicht. Ein starker Mann, oder Manninn und alles ist gut. Vor unserer Zeit, als alles ebenfalls schwarz-weiß war, sah die Sache nicht anders aus. Wobei die Toten damals nicht alle in den Straßen lagen. Aber mit etwas Zugeständnissen muss man zufrieden sein. Und das sind wir. Wir sind rundum zufrieden. Die eine Hälfte ist tot. Die andere ist zufrieden. Das ist doch wunderbar. So hat man sich das doch immer gewünscht. Vorgestellt würde ich nicht behaupten. Denn dazu fehlt die Kraft. Aber dafür gibt es ja das TV. Die Presse und der ganze Rest. Und das ist gut so. Das gibt abwechselnd die Richtung vor. Die Richtung der Angst. Und das funktioniert immer. Wird auch immer funktionieren. Bis zu einem gewissen Grad. Vielleicht 95. Kochwäsche. Das ist in der heutigen Zeit nichts Ungewöhnliches. Aber muss nicht. Viertel Stunde vorbei.

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

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