Gedankenschleuder (14.04.2022)

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14.04.2022

Ich bin ein Dreieck. Darüber hinaus habe ich quadratische Gefühle. In kreisenden Bewegungen, genau bei 360 Grad, komme ich selten aus dem Gleichgewicht. Mit Tesla liebe ich die Zahlen 3, 6, 9. Also 369. Aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. In Wirklichkeit ist es alles anders. Aber darauf kann man sich nicht mehr verlassen. Worauf ist heute noch Verlass? Wir wissen es nicht. Aber unsere quadratischen Gefühle gehen weit über gewisse Frequenzen hinaus. Und das hat wiederum Auswirkungen auf den Gesamtbereich. Natürlich lachen wir darüber. Wie könnten wir nicht. Und nur weil Nikola Tesla ein Genie war, hat das gar nichts zu sagen. In meinen kreisförmigen Gefühlen bin ich heute ein wenig unentschlossen. Wie damals schon im alten Rom. Als ich unter einer Standarte gekämpft habe. Das kann passieren. Muss aber nicht. Und es ist bestimmt nur eine Einbildung. Eine Laune der quadratischen Gefühle vielleicht. Aber weil alle diese Strukturen in der Natur nur sehr begrenzt vorkommen, könnte es eine künstliche Erinnerung sein. Weil, selbst wenn ich ein Dreieck sein sollte, was weder bewiesen noch nicht bewiesen werden kann, ist alles möglich. Mit unseren begrenzten Wahrnehmungsfähigkeiten, die wir für das ein und alles halten, sind wir schon geraume Male auf die Schnauze gefallen. Und was heute noch höchster, wissenschaftlicher Standard ist, darüber lacht schon morgen die Welt. Die Erde ist der Mittelpunkt usw. Giordano Bruno brannte dafür. Brennt heute immer noch. Das hat nichts mit den Umständen zu tun. Sondern mit Zeitenwenden. Aber dafür kann keiner etwas. Selbst die kreisrundeste Idee wird sich irgendwann den Wolf laufen. Das bleibt gar nicht aus. Und ich als Dreieck sehe das mit großer Bewunderung. Aber die Welt hat selten etwas Quadratisches an sich. Das kann man genau beobachten. Und dabei habe ich noch nicht einmal von meinen parallelen Gefühlen gesprochen. Die Geometrie hält alles bereit. Wir müssen nur zugreifen. Und dann kann fast nichts mehr schiefgehen. Fast. Weil eine totale Sicherheit gibt es nur in totalitären Regimen und Gesellschaften. Aber das geht mich als Dreieck natürlich nichts an. Ich tanze im Rahmen meiner 180 Grad und freue mich über alles, was kommt. Und ob der Kreis mir nun mit seiner doppelten Gradzahl überlegen ist, bleibt eine Frage, die mich nicht im Geringesten interessiert. Weil sie belanglos ist. Geometrie bleibt in seiner reinsten Form gleichgültig. Und zwar gegenüber allen. Selbst in der platonischen Akademie wusste man das möglicherweise. Aber da waren sie ein lustiger Haufen. Anders als bei Pythagoras. Denn wenn alles Zahl ist, hat mein dreieckiger Zustand durchaus etwas für sich. Im Normalfall kann ich damit umgehen. Aber die anderen Zahlen, die meiner Mitmenschen zum Beispiel, können das nur bedingt. Und nur, weil ich ein Dreieck bin, im Gegensatz zum Menschentum, hat das nicht unbedingt große Konsequenzen zur Folge. Das wäre vermutlich auch ganz neu. Und so dümpeln wird durch unendliche Zeiten und Frequenzen und singen mit Nikola Tesla zusammen die großen Melodien. Die uns einst geschaffen haben. Und von denen wir seit langer Zeit getrennt sind. Aber Frequenz bleibt Frequenz. Und das ist gut so. Das kann sich sehen und vor allem hören lassen. Spüren und schaffen. Schaffen und spüren. Was für ein lustiges paar Wörter. Wobei natürlich auch Wörter Frequenzen haben. Selbst Buchstaben haben das. Und Gedanken erst einmal. Aber das geht dann über in eine höhere Betrachtungsebene. Und von der wollen wir heutzutage nicht mehr viel wissen. Warum auch. Wir sind ja bestens ausgestattet, mit allem, was es braucht. Und wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, können wir immer noch die Ratten fressen. Und den Singsang überlassen wir den Kirchen. Und der Musikindustrie. Da wird es immer ein paar reiche Säcke geben. Und das ist gut so. Denn letztendlich, wenn Pythagoras recht behält, sind wir alle zählbar, weil eben Zahl. Und es heißt dann Zahl um Zahl. Und die Bibel wird sich köstlich amüsieren. So könnte es geschehen, dass unser mathematisches Verständnis in Aufruhe geraten könnte. Und nur, weil meine persönliche mathematische Karriere im zarten Alter von 12 oder 13 Jahren bereits beendet war, glaube ich doch an die große Heiligkeit. Und auch darüber hinaus sollte man mit Pythagoras noch mal ein ernstes Wörtchen sprechen. Und selbstverständlich mit Tesla auch. 20 Minuten vorbei. 369.

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

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