Gedankenschleuder (20.06.2022)

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20.06.2022

Wir liegen in den Gräbern der Vergangenheit. Aus denen wir täglich neu erstehen. Und darum scheint es unsäglich und widerstandslos. Von ungeborenen Kinder heißt es. Aber wir liegen und liegen. Tragen verkaufte Seelen und glauben der Welt. Und darum wird sich nichts mehr drehen. Wenn wir es nicht haben, können wir es nur finden. Aber das wird unser aller Untergang. Und nur darin haben wir in göttlichen Bezügen keinerlei Zweifel. Warum auch. Denn im fortschreitenden Verwesungsprozess sind wir zu Hause. Das kann man riechen. Und auch mit noch so vielen Düften nicht ausradieren. Der Krieg hängt über unseren Köpfen. Aber das ist unmöglich. Sie sagen, wir sollen uns auf Hunger und Kälte einstellen. Aber das ist falsch. Die ganze Überlegenheit der einzelnen ist größer, als man das zunächst angenommen hat. Und weit darüber hinaus. Wir gehen alle denselben Weg. Und das Happy End kann in bestimmten Variationen über uns kommen. Natürlich nur in kleinen Häppchen. Alles andere wäre fatal. Das haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt. Der Mensch will es nicht anders. Er will die eigene Meinung vertreten. Aber wie selten ist dieses Gut geworden. Fast und nur fast unmöglich. Denn wenn dir jemand sagt, wir machen Krieg, weil es keine andere Möglichkeit gibt, genügt uns das. Wobei man nicht vergessen darf, dass es im Grunde niemals richtig war. Kein Krieg hat uns kleinen Leuten je weiter geholfen. Und darin könnte eine gewisse Chance liegen. Auch wenn diese nur sehr klein ist. Sie bleibt. Aber im Großen und Ganzen wird die Meinung anständig gemacht. Und eine gemachte Meinung ist mehr als nur oberflächlich. So sagen es die Weisen. In allen Zeiten. Nur so kann es nicht laufen. Soll es nicht laufen. Wir haben doch Feinde, um die wir uns kümmern müssen. Alles andere wäre Verrat. Wieder einmal Verrat. Es ist so leicht, dass es fast schon schmerzt. Und das Lachen wird lauter. Von überall lacht es. Wir können es mittlerweile ganz deutlich hören. Nur sehen können wir es nicht. Bei genauerer Betrachtung ist auch das nicht richtig. Aber was solls. Wir werden frieren und hungern. Für einen guten Zweck. Und der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Wir sehen uns dann auf der anderen Seite. Wo immer die auch zu finden sein wird. Gestern und Heute. Morgen wird es besser. Nur niemals jetzt. Das kann damit zusammenhängen, dass wir im Jetzt keine Möglichkeiten haben, die uns weiter helfen. So scheint es. Aber auch das ist nur Propaganda. Immer wieder funktioniert es wunderbar. Ich höre schon die Kanonen. Die Kanonen von Übersee. Aber darum mach ich mir keine Sorgen. Denn diesmal wird es möglicherweise das letzte Mal sein. Das ist zwar kein Versprechen. Und es wird alles versucht, um das zu verhindern. Nur bluten die Kinder anders als früher. Sie bluten nicht im Gefühl. Sie sterben an Gefühl. Und darüber muss man sich Gedanken machen. Aber das kann warten. Erst wenn wir tatsächlich nichts mehr haben, werden wir glücklich sein. Heißt es. Und das ist gut so. Daran werden wir scheitern. So kommt es selbst in den besten Familien zu allen möglichen Ausschreitungen. Der eine will. Der andere nicht. Und recht hat, wer die Meinung schafft. Der Test war schon da. Hat sich gut bewährt. Wir sind sehr zuversichtlich. Und das ist gut. Daran haben wir hart gearbeitet. Und harte Arbeit hat sich meistens ausgezahlt. Nur im Vorübergehen. Und damit ist es amtlich. Ein neues Grab.

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

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