Gedankenschleuder (28.02.2022)

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28.02.2022

Eigentlich und überhaupt. Die Gedanken brechen durch. Ich kann sie kaum zurückhalten. Ich kann nicht. Draußen. Draußen vor der Tür ist es kalt. Mit Borchert. Und dem ganzen Rest. Die Finger sind morgens noch etwas steif von der Nacht. Steif. Was für ein lustiges Wort. Steif. Die Kinder lachen. In den Straßen tummeln sich die Wale und singen. Singen und tanzen. Wie kann das angehen. Oder ausgehen. Proust. Und Orwell. Hemingway und wie das ganze geliebte Pack auch heißt. Heißen mag. Gut gekocht. Und wohl verwaltet. Im Krieg. Auf den die Menschen wieder vorbereitet werden. Und der Feind ist gut. Diesmal. Und immer wieder Lügen sie alle. Selbst Gott. Wenn er schweigt und seinen Spaß daran hat. Aber den hat er nicht. Vermutlich. Alles, was ist und wird vergehen. So ist es geplant. So ist es gut. Und im Vorübergehen singen sie ihre Lieder. Und machen sich was vor. Und gehen einander in die Fallen. Die Eichhörnchen und Tauben leben dabei neben uns und wundern sich. Der Bazillus Mensch geht. Er geht und kommt nicht wieder. Verkackt. Einfach nur verkackt. Und das ist gut so. Dafür war es da. Nur hat das kaum einer begriffen. Und die welche. Sind tot. Und in den Gefängnissen. Ungeimpft oder baumeln an den modernen Galgen. Schweine treibt man schon lange nicht mehr durch die Dörfer. Menschen sind es. Menschen werden zu Menschen. Und müssen dabei Pause machen. Bis das unhörbare an ihre Ohren donnert. Und die ganzen Soldaten. Die braucht es. Würde es keine Soldaten mehr geben. Was wäre dann? Was gebe es dann. Wo läge der Himmel dann blau. Oder welche Schlachtfelder müssten passieren. Ich weiß es nicht. Die ganze Sache geht mich nichts an. Wenn es ein großes Spektakel werden sollte, ist es sowieso vorbei. Dann gehen wir in Himmel und Hölle. Und dennoch denselben Weg. Wer kann das bestätigen. Außer die wütenden Alten. Die damals dabei waren. Aber solche gibt es immer. Und die halten meisten die Fresse. Mitlaufen ist besser, als aus der Reihe tanzen. Sagen die Guten. Und die müssen es wissen. Darum sind sie ja gut. Oder ausgefuchst. Oder oder. Man wird die ganze Sache wie ein Rundschreiben behandeln und es geflissentlich ignorieren. So wie immer. Und ist das ganze System erst einmal zusammen gebrochen. Steht schon ein Neues auf dem Plan. Liegt in warmen Schubladen und freut sich auf den Übergang. Die Wiederkehr des ewig Gleichen. Vielleicht sogar des ewig Selben. Die Datenlage ist nicht gut. Auch wenn sie brennend geschützt wird. Als scheinbare Sicherheit. Ja, sie sind alle sicher. So sicher wie man nur sein kann. Und dann werden sie es niemals bemerkten. Können es nicht. Werden es nicht. Und die ganze Kugel dreht weiter. Nur mit Nummer. Wir sind dann alle Schweizer Nummernkonten. Aber ohne die Schokolade. Dafür mit dem ganzen Rest. Der uns in die Tresore schließt. Der uns sabbern und masturbieren lässt. Es wird eine wahre Freude, ein dermaßen dummes Pack zu steuern und lenken. Ich halt mich da raus, denn mich geht das nichts an. Nur muss ich mich mit dem Sterben beeilen. Sonst könnte es eng werden. Das ist einerlei. Einfach nur sterben wäre zu wenig. Und irgendwie Feigheit vor dem Feind. Selbst wenn der Feind unsichtbar ist. Einen Krieg kann man immer gewinnen. Aber nur dann, wenn man auf beiden Seiten steht. Und das ist gut. Viertel Stunde vorbei.

© Ulrich P. Hinz

 

Foto von Ekaterina Belinskaya

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