Gedankenschleuder (07.03.2022)

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07.03.2022

Wenn ich einige Leute reden höre. Da könnte ich genauso gut das TV oder Radio einschalten. Da ändert sich nichts. Gebetsmühlenähnlich predigen sie dieselben Phrasen, wie der große Onkel sie ihnen vorplappert. Und das Gute ist, in ihren Papageiengenen singen sie es alle im Chor. Das ist gut. Der Chor war schon in der Antike bekannt. Man kennt das Problem. Das ist, wie eigentlich alles, nicht wirklich neu. Nur die Umstände haben sich dezent verändert. Aber das kann passieren. Neben dem Stillstand, der eintritt, wenn alles der Linie treu bleibt, gibt es immer auch eine Gegenbewegung. Und die könnte es schaffen. Selbst Giordano Bruno hatte es irgendwann geschafft. Gut, sein Aggregatszustand hatte sich leicht verändert, aber darum geht es nicht. Das ist kaum der Rede wert. Man wird sich wieder an den Geruch von verbrannten Menschenfleisch gewöhnen. Das geht schnell. Je intensiver und eindringlicher der große Bruder das fordert, umso schneller gehts. Das freut mich außerordentlich. Selbst, wenn ich den großen Bruder vor über 20 Jahren aus dem Fenster geworfen habe. Natürlich muss man weiter dafür zahlen. Ein guter Deutscher zahlt und hält die Fresse. Nur nichts hinterfragen. Das sind höchste Anweisungen. Und das ist gut so. Damit lässt es sich gut leben. Nicht sehr bequem. Aber gut. Und das will was heißen. Die Tatsache, dass ein großer Teil der Deutschen langsam aber sicher erfrieren wird, zählt nicht. Wir können uns das Heizen nicht mehr leisten. Also frieren wir fest, in unseren Wohnungen. Und irgendwann auf der Straße. Bei Minusgraden ist das ein lustiges Unterfangen. Aber das ist eine hervoragende Angelegenheit. Sie können den Strom auch nicht mehr liefern. Wenn du nichts bezahlst, bist du raus. Und einen Blackout kann man gut überstehen. Bei tagelangem Frost auf der Seele, wird die Sache schon enger. Aber noch sind wir guter Dinge. Noch glauben wir alle an einen Euro, den wir nie wollten. Bald werden wir auch den verlieren. Und dann wird es lustig. Bei der Krankenkasse wird man die Frage stellen, warum du wieder Zigaretten gekauft hast. Wenn es dann noch welche geben sollte. Und wenn du ein Dicker bist, warum hast du wieder so viel fettigen Scheiß gekauft. Wir sollten uns mal ernsthaft unterhalten guter Freund. Und irgendwann werden auch die Unterhaltungen fehlen. Dann wird gleich diszipliniert. Und das ist eine gute Sache. Es wird in den Zeitungen stehen, und die Masse wird jubeln und nackt auf die Straße gehen, um gegenseitig über einander herzufallen. Das werden wunderbare Zeiten. Es wird alles in den Schatten stellen, was jemals eine warnende Wirkung hatte. Das gibt es dann nicht mehr. Und wie in der Matrix, gibt es dann nur noch weiße Kaninchen. Wie bei Alice und dem Hutmacher. Aber das ist eine völlig andere Geschichte. Meine Hoffnungen verlegen sich auf den Ideenreichtum einiger weniger. Es wird nicht leicht, aber irgendwann wird alles einmal fallen. Selbst das schlimmste System. Es wird zwar mit jedem Mal länger dauern. Aber Unendlichkeit gibt es nur in Himmel oder Hölle. Und das ist sehr gut. Das werde ich vermutlich nicht mehr erleben. Aber davon träumen werde ich ja wohl noch dürfen. Und die ganzen Mitarbeiter werden streng sein. Darauf könnt ihr einen lassen. Mengele und Co. kennen kein schlechtes Gewissen. Das ist mal klar. Das hat sich in der Geschichte gezeigt. Aber was ist schon Geschichte? Ein weißes Kaninchen. Und das weiß Bescheid. Viertel Stunde vorbei.

© Ulrich P. Hinz

 

Foto von Ekaterina Belinskaya

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