Gedankenschleuder (02.06.2022)

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02.06.2022

Jeder Mensch eine Welt. Jede Welt ein Universum. Jedes Universum ein Staubkorn. Und doch leben wir damit, als wäre alles nichts. Das kann man unter verschiedenen Perspektiven wissenschaftlich behandeln. Sollte man aber unterlassen. Es bringt so viel wie alles. Das kann man getrost über den Haufen werfen. Denn die meisten Menschen wissen nichts davon. Sie können sich nicht vorstellen, eine eigene Welt zu sein. Warum auch. Es genügt doch, das kleine Zahnrad im Uhrwerk des Ganzen zu sein. Und dennoch liegt auch darin schon eine große Verantwortung. Vielleicht größer, als man sich das für gewöhnlich so denkt. Aber das kann alles unter dem Deckmantel der Ignoranz überwunden werden. Sie sagen so und meinen es auch. Daran erkennt man das große Genie. Oder den freigelassenen Idioten. Eine Tatsache, die bei näherer Betrachtung kaum einen Sinn ergibt. Also habe ich nicht die geringste Ahnung, warum ich mich gerade jetzt damit herumschlage. Daran kann man ablesen, dass es nur so scheint. Und wir im Grunde alle ein und dasselbe sind. Vorausgesetzt, man will das. Und da wird es dann eng. Das lässt sich anhand der Geschichte leicht nachweisen. Wir wissen schon lange davon. Wissen darüber Bescheid. Aber in einem Kessel mit kochendem Wasser zu sitzen, täuscht uns alles nur vor. Was für eine geniale Erfindung. So eine Welt. So ein Universum. Und alles aus ein wenig Geilheit. Plopp, schon ist es fertig. So fing es damals auch an. Aber das ist eine völlig andere Geschichte. Ich bin keine Welt. Kein Universum. Denn ich halte mich da raus. Ohne zu wissen, ja ohne zu ahnen, dass das unmöglich ist. Wir werden zu theoretisch. Das gehört sich so nicht. Ist Wissenschaft. Und die hat bekanntlich immer recht. So lange, bis sie widerlegt wurde. Eine Scheibe, eine Kugel, alles in allem unbrauchbar. Da wir zu wenig Wahlmöglichkeiten haben. Uns fehlt einfach der Erkenntnis bringende Verstand. Die Wahrnehmung. Sie ist letztendlich auf dem Stand einer Stubenfliege hängen geblieben. Und darauf bilden wir uns dann wer weiß was ein. Die Krone der Schöpfung. Und das kann man alles nachlesen. Ein Fliegenschiss im Universum. Ein Riese im Vergleich mit der Fliege. Und trotzdem alles ein und derselbe Schwachsinn. Das muss auch so sein. Anders könnten wir es nicht aushalten. Man stelle sich vor, es würden Sinne existieren, die ganz andere Möglichkeiten bieten, als wir bislang angenommen haben. Das kann nur ein lächerlicher Quatsch sein. Die Welt ist bekannt alles, was der Fall ist, sagt Wittgenstein. Immer wieder Wittgenstein. Wenn einem nichts mehr einfällt, kommt Wittgenstein und reißt es scheinbar heraus. Was für ein armseliger Versuch. Wobei Seele ein lustiges Wort ist. Seele. Seele. Wer könnte ahnen, was damit wirklich gemeint ist. Niemand hier in Europa. Sie sind seit Jahrtausenden verblendet. Und das ist auch besser so. Das soll so sein. Muss so sein. Warum sonst wären wir immer noch an Kriegen interessiert. Warum lesen wir sonst noch Zeitung. Glotzen TV. Das kann man nur als Kunst betrachten. Ein künstliches, künstlerisches Experiment. Und alle machen mit. Alle fallen darauf rein. Der Nachthimmel weiß aber eindeutig mehr. Wird immer mehr wissen. Weil, der Tag macht uns blind für das Wesentliche. Aber das ist auch gut so. So soll es sein. Zeige den Menschen niemals, dass sie eine Welt sind. Um Himmels willen. Vielleicht kommt es zu größeren Ausschreitungen. Und Verwüstungen rund um den Globus. Wobei es mit Sicherheit anders laufen wird. Aber das sind nur Hirngespinste. Damit lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen. Und wie schon Jesus sagte, werdet wie die Kinder, funktioniert nicht. Wir halten uns für groß. Und das muss so sein. 15 Minuten vorbei. Gott sei Dank.

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

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