Gedankenschleuder (15.04.2022)

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15.04.2022

Das Leben ist die eigentliche Vertreibung aus dem Paradies. Wir sind in diese Welt geschissen und sollten damit klarkommen. Das ist natürlich nicht ganz so leicht. Aber niemand hat gesagt, dass es leicht wird. Wir haben allerdings die Entscheidung. Wollen wir aus dieser Welt den Himmel oder die Hölle gestalten. Das liegt tatsächlich bei uns. Und nur, weil einige wenige ihre Gier nicht zügeln können, heißt das nicht zwangsläufig, dass der Mensch schlecht ist. Er hat nur noch nicht begriffen, dass er mehr Macht hat, als das allgemeinhin behauptet wird. Und das könnte ein kleines Problem darstellen. Aber daran lässt sich arbeiten. Manche wollen in das ursprüngliche Paradies zurück. Und durch den Rausch kommen sie diesem auch ein kleines Stückchen näher. Aber ab einem gewissen Grad, betäubt es dann lediglich. Und die meisten kommen niemals darüber hinaus. Wobei das Leben an sich eigentlich genug Rausch in sich trägt. Und der Eintritt in das Paradies vermutlich ein Orgasmus der Sonderklasse ist. Aber wohl anders, als wir es gewohnt sind. Anders, als wir es uns vorstellen können. Aber darum machen wir uns keine Sorgen. Die Masse Mensch ist im Grunde sehr einfach zu lenken. Oder zu steuern. Ganz gleich wie man es bezeichnen mag. Darauf kommt es nicht an. Die Frage ist immer nur, in welche Richtung. Es gibt gute Richtungen. Und weniger gute Richtungen. Wird der Mensch aber von denjenigen, die im Hintergrund ihre Fäden ziehen, an denen die lustigen Marionetten dionysisch tanzen, die Masse Mensch lediglich als Gewürm betrachtet. Das war immer so. Schon im alten Rom, selbst in Griechenland war der überwiegende Teil der Masse Sklaven und Pöbel. Und wer heutzutage wirklich glaubt, daran hätte sich großartig etwas geändert, der macht sich da etwas vor. Die wenigen, die tatsächlich diese schmierigen Fäden ziehen, denen ist es egal. Solange ihre Ziele erfüllt werden. Das war wie gesagt immer schon so. Und nur, weil man sich das heute nicht mehr vorstellen kann, soll es plötzlich, ganz plötzlich anders geworden sein? Durch die Aufklärung vielleicht. Kant würde sich erinnern, wenn das so wäre. Ja, wir Aufgeklärten wissen alles. Das kann man behaupten. Aber das ist natürlich nur Schein. Ein goldener, nach Scheiße stinkender Schein. Aber uns tut er gut. Wir haben das Gefühl, alles in der Hand zu haben. Wir dürfen alle 4 Jahre wählen. Unsere Stimmen abgeben. Und das war es dann. Das macht uns glücklich. Daran sind wir gewöhnt. Und die widrigen Umstände kommen anders woher. Das wissen wir. Da sind wir uns sicher. Man kann ja nicht für alles verantwortlich sein. Welcher amerikanische Präsident sagte noch einmal, dass in der Politik nichts aus Zufall geschieht. Natürlich nicht. Das wäre ja auch fatal. Aber trotzdem gibt es gewisse Unsicherheiten. Es gibt seltene Strömungen, die sich nicht wirklich berechnen lassen. Aber dafür gibt es Ausweichpläne. Wenn sie erst einmal alle durchdigitalisiert sind, kommt eh keine Sau mehr raus. Aber das hat auch sein Gutes. Wir werden sehr lange danach suchen müssen. Aber es wird sich finden. Der suchende Prozess wird ein schleichender sein. Denn bis die Masse begreift, dass die Bequemlichkeit, die hinter so vielen technischen Möglichkeiten im Grunde eine Falle ist, wird es dauern. Und die wenigen, die das mitbekommen, werden aus dem Lachen nicht mehr rauskommen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. So wird es sein. Aber darum mach ich mir keine Sorgen. Diejenigen welche, sind die Besten. Egal in welcher Hinsicht. Und der Tod als Wiedereintritt in das Paradies, lässt doch zumindest einen Restfunken an Hoffnung. Und die brauchen wir. Selbst, wenn sie eine verlogene Schlampe sein kann. Das war sie immer. Muss sie aber nicht sein. Und bloß, weil es uns an Vorstellungskraft dafür fehlt, kann es trotzdem gut sein. Natürlich nicht für die Masse. Aber immerhin ein paar wenige werden es gut haben. Und darauf kommt es an. Die Marionetten werden irgendwann in irgendwelchen Hinterhöfen in irgendwelchen Mülltonnen gefunden. An ihrem Feuer wird der Pöbel sich wärmen. Dann haben sie wenigstens etwas, was dem Volke guttut. Aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Um das nackte Überleben wird es gehen. Warum, das wird keiner erklären können. Sind vermutlich Urinstinkte, die tief in den Gehirnen verankert sind. Das Paradies kann warten. Und wenn sich diese Welt tatsächlich in die Hölle verwandelt hat, wird es schwer, da wieder raus zu kommen. Man wird sehen. Denn im Grunde ist es ganz einfach. Alles, was jemals Bedeutung hatte, ist gesagt worden. Wurde sogar aufgeschrieben. Aber wird uns das helfen? Nun, auch wenn es bislang nicht oder nur kaum geholfen hat, es könnte dennoch in eine andere Richtung gehen. Aber dazu braucht es keine Marionetten. Menschen braucht es. 20 Minuten vorbei. Gott sei Dank.

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

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