Gedankenschleuder (31.08.2022)

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31.08.2022.

Die Freiheit wird überbewertet. Deshalb schaffen wir sie ab. Es lohnt sich nicht. Hat sich niemals gelohnt. Die ersten Sklavenaufstände können ein Lied davon singen. Aber das tun sie nicht. Sie schweigen im großen Fluss der Geschichte. Wie viel Freiheit verträgt der Mensch. Auf jeden Fall mehr als ihm lieb ist. Das kann jeder bestätigen, der am Anfang des Monats seine Rechnungen nicht bezahlen kann. Das ist zwar nur bedingt dafür verantwortlich, aber es genügt. Die Freiheit hat sich als Fehlkonstruktion der Evolution herausgestellt. Wir bellen wie die Hunde und beißen auch so. Die Zyniker wissen davon. Aber das nur am Rande. Wir behalten uns vor, ihnen das auch ganz klar und detailliert auseinander zu setzten. Wir erklären alles. Die Welt, und den ganzen Rest. Für Metaphysik wird nichts bleiben. Und die Kirchen werden durch die Vielzahl an Möglichkeiten ersetzt. Wir zerfallen in Einzelteile. Aber das ist gut. So wird man viele Ersatzteile herstellen. Und das ist hervorragend. Ein lächerliches Ersatzteillager ist der Mensch. Austauschbar und leer. Aber das geht uns am Arsch vorbei. Wir können unsere Rechnungen nicht bezahlen und gut ist. Das Leben wurde uns zwar geschenkt, aber niemand hat davon gesprochen, dass es kostenlos ist. Vielleicht umsonst. Das kann man nicht wissen. Aber wir vermuten so einiges. Und wenn der Staat sagt, so und so ist es, dann wird es so und so gemacht. Das hat Tradition. Insbesondere bei uns Deutschen. Wir konnten noch nie mit der Freiheit umgehen. Ein Kant und ein Heine zum Trotz. Wir wissen nur das, was wir sehen. Und was wir sehen, wird für uns sichtbar gemacht. Der Hokuspokus der Kirchen gehört der Vergangenheit an. Dafür haben sie gesorgt. Und das ist auch gut so. So soll es sein. Denn einen Jesus zu vergewaltigen, hat Tradition. Im Namen Gottes ist schon so viel Gewaltiges geschaffen worden, dass es ausreicht. Für die nächsten Generationen. Und die Kirchen verfallen. Werden vermietet, nachdem man sie entweiht hat. Das neue Modell wird digital. Und wir verwandeln den Menschen in gutes und schlechtes Vieh. Das ist dann sehr leicht zu steuern. Und je verdummter die Gesellschaft sich entfaltet, desto nachhaltiger wird die Entwicklung. Es sind herrliche Zeiten. Wir sind in der Freiheit untergegangen. Wer kann das schon von sich behaupten. Der große Bruno und da Vinci wussten davon. Aber die haben nur am Rande stattgefunden. Das ist eine kleine Ewigkeit her. Nur die Engel stehen noch Schlange. Am Arbeitsamt. Allesamt Hartz-4-Empfänger. Das hätte man sich von hundert Jahren auch nicht träumen lassen. Und das ist ein ganz normaler Vorgang. So, wie wenn man darüber nachdenkt, dass es anders sein könnte. Aber wir wollen es nicht anders. Wir sind schon immer der Führung nachgerannt. Und mit permanenten Gehirnwäschen, rund um die Uhr, ist das eine Kleinigkeit. Das wussten sie schon damals. Und daher läuft es gut. Mehr als gut. Die Lämmer und die Kälbchen schmecken immer noch. Und das wird sich vielleicht ändern. Wenn das Essen vorgeschrieben wird. Von den Krankenkassen. Oder dem großen und kleinen Bruder. Wir wissen es nicht. Können es aber erahnen. Dagegen und dafür gibt es dann Pillen. Und die werden uns zwar nicht schmecken, aber sie werden guttun. Werden gesund sein. Wie viel Angst verträgt der Mensch. Gibt es dafür eine Obergrenze. Und wenn ja, warum. Das sind nur Allmachtsphantasien. Und darüber kann man lachen und spekulieren. Viertel Stunde vorbei. Gott sei Dank!

© Ulrich P. Hinz

Foto von Ekaterina Belinskaya

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. hedwig-anna netta

    Nun ist auch Ströbele nicht mehr da und fährt mit seinem Fahrrad woanders herum…..Die Schleuder vom 31.08 .ist etwas tröstlich-für mich jedenfalls……. nun kommt meine Lieblingsjahreszeit,-im Herbst ertrage ich alles viel besser, es hat wohl mit Farben etwas zu tun…

    1. Uli

      Wer war noch Stöbele? Tut mir leid. Wie diese Schleuder tröstlich sein kann, weißt ich zwar nicht, aber gut zu wissen. 😉 Und ja, die Farben des Herbstes …

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